NNP-Artikel vom 13.11.2014 von Anken Bohnhorst-Vollmer
Zu geistlicher Abendmusik mit Gesang, Orgel- und Streichmusik lud der MGV Fidelio Eschhofen am vergangenen Sonntag in die Pfarrkirche St. Antonius ein.
NNP-Artikel vom 13.11.2014 von Anken Bohnhorst-Vollmer
Zu geistlicher Abendmusik mit Gesang, Orgel- und Streichmusik lud der MGV Fidelio Eschhofen am vergangenen Sonntag in die Pfarrkirche St. Antonius ein.
Limburg-Eschhofen. – Seit 25 Jahren wird der MGV „Fidelio“ Eschhofen von Frank Sittel (Niederselters) musikalisch geleitet. Aus diesem Anlass hatte der Männerchor aus der Lahngemeinde am vergangen Sonntag zu einer geistlichen Abendmusik in die Pfarrkirche „St. Antonius“ Eschhofen eingeladen. Geistliche Abendmusik weiterlesen
Limburg-Eschhofen. – Seit 25 Jahren leitet Frank Sittel (Niederselters) den MGV „Fidelio“ Eschhofen. Er wurde seinerzeit Nachfolger von Kapellmeister Theodor Lebeda (Limburg).
Mit Frank Sittel hatte der MGV „Fidelio“ Eschhofen bis heute beachtenswerte musikalische und künstlerische Erfolge bei nationalen und internationalen Chorwettbewerben und Konzerten im In- und Ausland. Der Männerchor aus der Lahngemeinde wurde unter der Leitung von Frank Sittel beim internationalen Wettbewerb in Prag mit dem „Goldenen Band der Stadt Prag“, dem ersten Preis, ausgezeichnet. Seit 25 Jahren weiterlesen
Bad Camberg-Schwickershausen. – Aus Anlaß seines 40. Geburtstages lädt der Gemischte Chor Schwickershausen am Sonntag, 26. Oktober, 18 Uhr, unter dem Leitgedanken Nun ruhen alle Wälder zur Abendstunde in das Gemeinschaftshaus der Taunusgemeinde ein. Abendstunde in Schwickershausen weiterlesen
Man muss die Leute dazu motivieren, wieder neugierig zu werden. Das gilt auch für die Gastinterpreten. In diesem Jahr war es der 1969 in Hamburg geborene Sören Thies, ein studierter Musiker, der erst mit 19 Jahren seine Liebe zum Akkordeon entdeckte. Das Instrument, das man noch oft abwertend als Schiffer-Klavier bezeichnet, hat im Laufe der Jahre auch in der Kunstmusik seine Anerkennung gefunden. Bei der Klezmer-Musik, die häufig an die orientalische Harmonik erinnert, wird jetzt viel das Akkordeon verwendet, das Sören Thies im Spiel ausgezeichnet beherrscht.
Insofern fand der Gesang der Männer mit dem Einsatz des Künstlers eine wirkungsvolle Ergänzung. Denn Sören Thies singt in Deutsch, Jiddisch und Französisch und hat eine Reihe eigener Lieder von deutsch-jüdischen Dichtern des 19. und 20. Jahrhunderts neu vertont. Der Solist spielt ein Musette-Akkordeon mit dem charakteristischen Register, das Improvisation, Ausdruck und Leidenschaft gleichermaßen einschließt. Sehr schön kam das tänzerische „Tap’tite flamme“ rüber, das an die Atmosphäre der Pariser Hinterhöfe erinnerte.
Das Programm des „Fidelio“-Männerchors war in jeder Beziehung ansprechend. Ganz nach dem Gestaltungsgesetz des jeweiligen Chorstücks oder Volkslieds führte Frank Sittel jene Sangeskunst vor, die auf Klangdichte, saubere Intonation und Gestaltungswillen beruht. Dabei ist die Homogenität des Chorklangs äußerst beachtlich, die sich besonders in den alten Madrigalstilen lobenswert auszeichnet. Hier besonders „In maienhellen Tagen“ von Giovanni Gastoldi (1556–1609) und „Im schönen Monat Maien“ von Thomas Morley (1557–1603). Eingeleitet mit „Sententia Musica“ über weitere Chorsätze aus Sittels Feder bis hin zum „Nachklang“ von Heinrich Poos (geb. 1928) hatte die gesamte Morgenstunde wieder Stil und Format, die mit durchdachten Rezitationen seiner musikalisch hochbegabten Tochter Jutta de Bruin einen deklamatorischen Gegenpol in der Kunst des Sprechens darstellten. Der gefühlsstark zitierte Text „Neue Liebe, neues Leben“ von Johann Wolfgnag von Goethe (1749–1832) wird selten so gelesen.
Eine wirklich schöne Morgenstunde wurde dem begeisterten Publikum beschert.