Heller Klang für dunkle Tage

NNP vom 09.11.2012

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Von Anken Bohnhorst-Vollmer

In einem abwechslungsreichen Konzert zugunsten des Hospizvereins Limburg präsentierten sich am vergangenen Sonntag das Mandolinenorchester Elz und der Männergesangverein „Fidelio“ aus Eschhofen. Die Evangelische Kirche am Bahnhof war gut besucht.

Limburg. 

In einem abwechslungsreichen Konzert zugunsten des Hospizvereins Limburg präsentierten sich am vergangenen Sonntag das Mandolinenorchester Elz und der Männergesangverein „Fidelio“ aus Eschhofen. Die Evangelische Kirche am Bahnhof war gut besucht.

Den letzten Lebensabschnitt eines alten oder kranken Menschen würdevoll zu begleiten, verlangt ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen und Kraft. Die dies leisten, gebührt Respekt und Dank, der musikalisch verpackt sehr stimmungsvoll und wirksam sein kann, wie das Mandolinenorchester aus Elz und der aus Eschhofen stammende Männergesangverein „Fidelio“ mit ihrem gemeinsamen Konzert für den Hospizverein bewiesen. Ihre Musik spendete Trost und Zuversicht – und bot den Zuhörern auch schwungvolle Momente.

Seit mehr als 50 Jahren leitet Willibald Schenk das Mandolinenorchester, ein gut hörbar aufeinander eingespieltes Ensemble mit einem bemerkenswert facettenreichen Repertoire. So präsentierten die Musiker nach den frisch aufgespielten drei Sätzen einer kleinen Suite von Konrad Wölki das sehr feierliche „Niederländische Dankgebet“ und das insbesondere aus der Chormusik bekannte „Ich bete an die Macht der Liebe“. Wie bewegend diese Werke auch in der Interpretation eines Zupforchesters sein können, zeigte sich in der Resonanz des Publikums: Ganz leise und melodisch wurde hier bisweilen mitgesummt und der Klang von Mandolinen und Gitarren sanft verstärkt.

Doch mehr als jene festlich geistlichen Lieder liegen diesem Ensemble die volkstümlichen Weisen, die Orchesterleiter Schenk den Zuhörern so fröhlich vorstellte, als wollte er alle Anwesenden ermuntern, selbst zum Instrument zu greifen etwa bei der Rudolf-Krebs-Komposition „Mädel, ruck’ an meine grüne Seite“ und bei dem pfiffigen und mit großer Munterkeit gespielten Wanderlied „Auf sonnigen Wegen“. Ebenfalls volkstümlich geprägt war das Programm des von Frank Sittel geleiteten und angenehm souverän auftretenden Männergesangvereins „Fidelio“. Mit einer musikalisch wundervoll geglückten Beschreibung vom „Mädchen vom Lande“ beispielsweise präsentierten sich die Sänger nicht nur musikalisch formvollendet. Sie traten auch als profunde Kenner der menschlichen Seele auf und unterstrichen mit diesem Lied, was die meisten Zuhörer vermutlich längst wussten, aber trotzdem wieder gern hörten: Auf dem Land sind die Mädchen schöner und der Wein ist besser. Das war auch in Friedrich Silchers „In der Schenke“ zu hören, einem Frank Sittel zufolge Entschuldigungslied an die Liebste, das nach besonders langen Zechabenden fällig werden könnte. Sehr stimmungsvoll und von dem stattlichen Männerchor beeindruckend zart intoniert gerieten der Eichendorff-Text „In einem kühlen Grunde“ sowie das polyphone, anspruchsvoll zu interpretierende „Es leuchten zwei Sterne“ und der „Kleine Hymnus“ von Friedrich Silcher. Hier erlebten die Zuhörer ein zauberhaftes Klangerlebnis mit warmen, ausgewogenen Stimmen, die sich zu volltönenden, ausdrucksstarken Crescendi steigerten. Mit lang anhaltendem Applaus bedankten sich die Zuhörer für die große Bandbreite der musikalischen Möglichkeiten, die ihnen in diesem Konzert für den Hospizverein geboten wurde.